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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Dies soll keine Werbung für Drogen, Süchte oder ähnliche gesundheitsschädliche Leidenschaften sein. Aber wann hat man schon mal die Gelegenheit diese eigentlich alte Kultur- und Nutzpflanze Hanf am Straßenrand zu fotografieren. Im ersten Augenblick glaubt man, es wäre ein anderes Kraut, aber nachdem man alle digitalen Quellen ausgewertet hat, bleiben keine Zweifel offen: es ist eine Hanfanpflanzung (oder zufällige Aussaat?) am Wegesrand. Wie könnte es dazu an dieser öffentlichen, stark frequentierten Ecke in Potsdam-Babelsberg gekommen sein? Am Rand des Bürgersteigs befindet sich ein großer Sandhaufen. Und aus diesem Sand wächst und sprießt es. Nicht nur eine Pflanze, aus einem, von einem Vogel verlorenen, Samenkorn, sondern buschähnlich wuchert das interessante Grün. Nach ersten vorsichtigen Umfragen unter den mir anvertrauten Auszubildenden, stellte sich auch heraus, dass es schon andere junge Menschen bemerkt und fotografiert haben. Langsam bilden sich jetzt bei den Hanfpflanzen die Blütenstände heraus. Selbstverständlich (aus rein botanischem Interesse) werde ich das weiter beobachten.

 

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In Vorbereitung für meinen Workshop „Zeichen setzen!“ bei der Veranstaltung „Stadt für eine Nacht“ in der Potsdamer Schiffbauergasse, am 22. und 23. Juni 2013, habe ich einen Klassiker der Design-Literatur neu gelesen: Adrian Frutiger, Der Mensch und seine Zeichen. Frutiger beschäftigt sich u. a. auch mit Beziehungen zwischen den Formen. „Die Situation der Annäherung, des Anstoßens, der Überschneidung der Formen führen zu Spannungen, Harmonien oder auch Problemstellungen.“ Besonders philosophisch beschreibt er das Yin-und-Yang-Zeichen: „Durch alle Gefühle, Gedanken und Anstrengungen des Menschen, sich selbst und seine Umwelt zu verstehen, begegnen wir immer wieder der Auseinandersetzung mit der Zweiheit, mit der Dualität. Das Bewusstsein über das Leben und den Tod, das Diesseits und das Jenseits, das Gute und das Böse, den Geist und die Materie und alle anderen aus Gegenseitigkeit hervorgerufenen Impulse hat vielfach zu Dogmen, Weltanschauungen, Religionen und Philosophien geführt.“

 

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Fast schon außerhalb gelegen, vor den Toren Hamburgs, gibt es einen Stadtteil auf einer riesengroßen Flussinsel, inmitten der Elbe, den Stadtteil Wilhelmsburg. Ihm geht ein schlechter Ruf voraus, viele Hamburger fahren da eigentlich nie hin. Vielleicht mal in diesem Jahr, zur Internationalen Gartenausstellung und (wesentlich interessanter) zur Internationalen Bauausstellung. Wir sind nach Wilhelmsburg gefahren, weil wir mal nach den Deichen schauen wollten, die hoffentlich dem nächsten Hochwasser standhalten werden. Gefunden haben wir außerdem ein Naturschutzgebiet im zarten Frühlingsgrün mit einzigartigen Pflanzen, wie der seltenen Schachblume, auf einer der IBA-Flächen gab es energieerzeugende Glassfassaden, die mit algengetränktem Wasser gefüllt, im Sonnenlicht vor sich hin blubberten. Und einen alten Schuppen in der Industriestraße, der so ein bisschen vor sich hin verfällt. Aber genau dieser Schuppen hatte vor drei Jahren mal eine Hauptrolle in dem Film Soul Kitchen von Fatih Akin ergattert. Legendär! Der Film lebt gerade auch durch die Rock- und Soulmusik, nach der im Schuppen getanzt, geliebt und betrogen wird. Und natürlich gekocht wird! Auf alle Fälle hat Wilhelmsburg für uns durch diesen Film den richtigen SOUND.

http://www.soul-kitchen-film.com/

 

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Informationssystem für die Internationale Bauausstellung: Komm rüber!

 

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Schachblume im Naturschutzgebiet Heuckenlock.

 

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Soul Kitchen-Halle in Wilhelmsburg.

 

 

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Manchmal, so an Abenden wie diesen, plötzlich ist es Sommer, jedenfalls so warm wie im Sommer, ein bestimmter Musikakkord erklingt im Radio, einen Moment glaubt man wirklich, es ist ein Song aus der Jugend, oder zumindest aus der Vergangenheit, wird man in eine andere Sphäre katapultiert, die begleitet wird von einem Hauch fröhlicher Melancholie. Das Glas Riesling steht bereit und nach dem ersten Schluck überlegt man schon, wo sie sind die alten Schallplatten? Hilfe! Raus die schweren Kisten und noch bevor man den Staub von Jahrzehnten einatmet, öffnet man die unendliche iTunes-Bibliothek auf dem Computer und da erklingt es schon, das erste (digitalisierte) Lied der LP „Watch“ von Manfred Mann´s Earth Band: CIRCLES. „Going round in circles, directions all messed up, I go to ground on a bottle of wine, and drown myself in the flood..." Das Cover der Platte dazu ist schwarz-weiß. Auf dem Foto aus den achtziger Jahren bin ich allerdings auch nicht gerade bunt...

 

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Frühjahr 1989, Zimmerstraße, Potsdam, Foto: Andreas Hanck

 

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