Die Dreharbeiten sind abgeschlossen. Hollywood ist weg. Die Aufräumarbeiten am Filmset sind in vollem Gange – und das Wachpersonal ist wieder etwas entspannter und fragt freundlich, als wir uns den Absperrungen nähern, ob man helfen kann. Betreten darf man die Glienicker Brücke zwar noch nicht. Jedoch kann man fotografieren. Dutzende von Menschen sind damit beschäftigt aufzuräumen. Der Kunstschnee klebt am Boden und es scheint mühselig, den Asphalt davon zu befreien. Der Motor eines historischen Armeefahrzeugs wird angelassen und wird selbst zur Nebelmaschine mit seinem Zweitaktmotor. Ein Souvenir fällt uns noch in die Hände: die Absperrplanung für das Filmset.
Der Sommer in Potsdam ist in diesem Jahr abwechslungsreich. Nicht nur das Wetter wechselt innerhalb von Minuten und hat eher beim April abgeschaut, sondern auch die Kultur ist vielfältig. Auch wenn es keine laue Sommernacht war, diese herrliche Veranstaltung: „Potsdam – Stadt für eine Nacht“ auf dem gesamten Gelände der Schiffbauergasse, so war sie doch ein Hingucker. Das Lichterspiel an der Havel sorgte für die romantische Stimmung. Und es waren mit zunehmender Dunkelheit auch immer mehr junge Menschen unterwegs zwischen Waschhaus, den Theatern und den idyllischen Sitzplätzen am Wasser, die die beginnende Nacht genossen, egal ob bei kühlen Temperaturen und leichtem Nieselregen.
Blick auf die Bootsvermietung, die Humboldtbrücke und den Turm der Seniorenresidenz.
Im November 2013 wurde die als Filmkulisse im Jahr 1998 errichtete Berliner Straße endgültig abgerissen. Sie musste weichen für neue Stadtvillen, die zur Zeit in Potsdam wie Pilze aus dem Boden schiessen. Zum Glück hatte ich mich zuvor schon ein paar mal durch ein Loch in der Einzäunung des Filmgeländes reingeschlichen, um ein paar Schnappschüsse zur Erinnerung festzuhalten. Immerhin wurden hier Filmszenen zu so bekannten Filmen wie "Herr Lehmann", "Sonnenallee", "Der Pianist", "Der Vorleser", "Boxhagener Platz" und "Inglourious Basterds" gedreht.
Ein weiterer Drehort in Potsdam-Babelsberg ist das Gelände des ehemaligen Karl-Marx-Werkes. Dort wurde im Jahr 2011 die Kulisse für die Dreharbeiten zu Roland Emmerichs Film "Anonymous" aufgebaut. Die ist allerdings auch schon wieder Geschichte.