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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Handwerk macht Spaß. Handwerkliches Tätigsein macht Spaß. Wenn man den Begriff Handwerk ausweitet und auch handwerklich-kreatives Arbeiten dazu nimmt, dann erkennt man, dass viele Arbeiten mit den Händen Spaß machen. Manch einer schnippelt kunstvoll Gemüse, der andere zeichnet beim Telefonieren endlose Blumenmuster. Wobei, das eher nicht zur Handykultur gehört, sondern noch zu der Art Telefonat, bei der man das sogenannte Festnetz nutzt. Da ich seit vielen Jahren (in meiner Tätigkeit als Ausbilderin) auch an der Vermittlung handwerklicher Techniken festhalte, zumindestens in den ersten Wochen der Ausbildung, kenne ich die Höhen und Tiefen der Arbeit mit den Händen. Manches gelingt nicht gleich oder entspricht nicht den eigenen Ansprüchen. Bei einigen Ergebnissen benötigt man ein paar Tage, ehe sich mit dem nötigen Abstand, auch Stolz auf das Werk einstellt. Vor einigen Wochen, kurz vor Weihnachten, startete ich gemeinsam mit den Auszubildenden einen Workshop zum Thema Schriftgestaltung. Jeder sollte ein komplettes Alphabet zeichnen. Die handwerkliche Technik war freigestellt. Es konnte gezeichnet, gemalt oder geklebt werden. Es gab keine Beschränkung hinsichtlich der gestalterischen Mittel. Es sollte lediglich ein kompletter Buchstabensatz (Groß- oder Kleinbuchstaben) entstehen. Man durfte sich auch an vorhandenen Buchstabenformen orientieren, selbstverständlich. Denn die Buchstaben sollten ihre Funktionalität, ihre Erkennbarkeit nicht einbüßen. Es sind erstaunlich vielfältige Schriften entstanden. Vielleicht wird die eine oder andere digitalisiert und weiter verwendet. Nichts ist besser als eine gelungene Verbindung von traditionellen handwerklichen Techniken und modernen digitalen Werkzeugen.

 

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Auswahl einiger entstandener Schriften.

 

 

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In der Ausbildung beschäftigen wir uns im Moment mit dem Thema Farbe. Wahrscheinlich ist es dem langen Winter geschuldet, der ja auch als einer der dunkelsten in die Geschichte der Wetteraufzeichnung eingegangen ist. Neben dem Kennenlernen und Anwenden verschiedener Farbkontraste und Farbharmonien, gehört für die Auszubildenden zu dieser Aufgabe auch das Entwickeln von Farbassoziationen zu einem selbst gewählten Begriff. Farbflächen werden mit Pinsel und Aquarellfarben auf Karton gemalt. Es entstehen unterschiedliche Muster und Strukturen. Daraus ausgeschnitten erhält man kleine Quadrate, die auf einem Blatt zu einer Serie angeordnet werden. Wir lassen uns dabei vom „Farbwörterbuch“ inspirieren. Das Farbwörterbuch, erschienen bei Callway, stellt 360 Adjektive als Farbnuancen vor, mit jeweils 49 Einzelfarbproben. Diese freien Farbassoziationen werden farbanalytisch aufbereitet durch die festgelegten Farbtöne des RAL-Systems. „Die Farbnuancierungen eines jeden Begriffs sind bis zu einprozentigem Anteil des jeweiligen Farbspektrums in akribischer Arbeit mit Farben des 1625 Einzeltöne umfassenden RAL DESIGN Systems verglichen, abgegrenzt und kodifiziert worden.“ (Wolf D. Karl, Geschäftsführer RAL gGmbH)

Reizvoll an dieser Aufgabe ist die Verbindung von Farbe und Sprache. Es regt ungemein die Phantasie an. Im Zusammenspiel von Farben und Strukturen mit einem Begriff ergeben sich bestimmte Narrationen, die nicht nur sprachlich gefasst sind, sondern einen größeren Spielraum der Gedanken- und Vorstellungswelt eröffnen. „Jedenfalls, das ist wohl die Essenz dieser farbigen Wortbilder, bedeutet Sprache mehr als intellektuelle Erkenntnisgewinnung, sondern stellt ein lebendiges, bewusst bis unbewusst eingesetztes Instrument einer sehr emotionalen Wahrnehmung und Weitervermittlung von Informationen dar.“ (Prof. Axel Venn)

Als Ergänzung dieser Farbstudien besuchen wir die Ausstellung: Kosmos Farbe. Itten – Klee. In dieser Ausstellung werden beide Künstler mit ihren Farblehren vorgestellt. Ich bin darauf gespannt.

 

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