In den Städten wird schon nach dem Frühling Ausschau gehalten – mit Latte Macchiato und Sonnenbrille – in den Straßencafés. Auf der Oder dagegen, sind die Eisbrecher noch im Einsatz – auch am heutigen Sonnabend pflügt das Schiff namens Eber (aus Eberswalde) das Eis flussabwärts. Das aufgebrochene Eis reibt aneinander, leise knirschend. Wir stehen auf der polnischen Seite der Oder. Hinter uns befindet sich das kleine Dorf Ognica (ehemals Nipperwiese). Es riecht würzig. In den gedrungenen Bauernhäusern wird mit Holz geheizt. Auf den Höfen sind etliche Festmeter Holz gestapelt. Die Hunde bellen, sind aber Gott sei Dank an der Kette. Das Mädchen, das uns freundlich grüßt, erhält von mir ein freundliches Hallo. A. grüßt mit dem tschechischen Dobrý den! statt Dzień dobry! zurück. Aber immerhin kein Russisch. Sie lacht. Wir können uns kaum vom Anblick der Oder losreißen. Die Landschaft im Nationalpark Unteres Odertal ist unvergleichlich.