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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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In Brandenburg gibt es immer noch viele Schlösser und Gutshäuser zu entdecken. Manchmal muss man allerdings auf eine besondere Gelegenheit warten um auch das Innere zu besichtigen zu können. Interessant finde ich es, die noch nicht restaurierten aber erhaltenen Innenräume zu sehen. Vor wenigen Jahren war es das kleine Barockschloss in Roskow bei Ketzin, dass im Rahmen der Kunstausstellung Rohkunstbau vom Keller bis unter das Dach angeschaut werden konnte. Neben den modernen Kunstwerken, wirkten die Räumlichkeiten, gezeichnet von den Schichten mehrerer Epochen. Der ehemalige Gartensaal, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Schulkindern des Ortes auch als Turnsaal diente, oder der Herrensalon, der das vollgequalmte Lehrerzimmer als letzte Nutzung erlebte. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt... In diesem Jahr ist Rohkunstbau wieder in den Spreewald zurückgekehrt. Jedenfalls an den Rand des Spreewaldes, nach Lieberose. Das Schloss Lieberose in dem kleinen Ort ist eine prachtvolle Anlage. Einige Gebäudeteile sind zerstört. Aber die noch übrig gebliebenen teilsanierten Räume zeigen die barocke Pracht in ihren Proportionen und mit üppigen barocken Stuckdecken.

 

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 Außenansicht des Schlosses.

 

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Blick in zwei Räume des Schlosses.

 

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 Mittelalterliche Kirchenruine in Lieberose.

 

 

 

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Und so schreibt Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Bei Fürstenwalde haben wir auf unsrem Rückwege die Spree nach Norden hin passiert und erreichen nach einstündiger Fahrt das von Massowsche Gut Steinhöfel. Steinhöfel gehörte mehrere Jahrhunderte lang dem Güterkomplex an, den die in eine Tempelbergsche und eine Steinhöfelsche Linie geteilte Familie von Wulffen im Herzen des alten Landes Lebus besaß. Die Wulffens beider Linien blühten hier mehrere Jahrhunderte lang, bis, wenn die Sage recht hat, zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ein Wendepunkt eintrat. Das Schloß freilich blieb zunächst noch dasselbe, der Park aber ward in allem Wesentlichen zu dem gemacht, was er jetzt ist. Er zählt zu den schönsten, die wir in der Provinz besitzen. Was ihm indessen über die Schönheit seiner Linien und Details hinaus ein besonderes Interesse leiht, ist der Umstand, daß er der erste Park hierlandes war, dessen Anlage nach Prinzipien erfolgte, die seitdem in der Park- und Gartenkunde die herrschenden geworden sind. Es ist dies bekanntlich der Sieg des Natürlichen über das Künstliche, des Gebüsches über den »Poetensteig«, des englischen oder, wie einige wollen, des altchinesischen Geschmacks über den französischen. Steinhöfel ist ein schönes und reizend gelegenes Gut. Es liegt an der Stelle, wo der breite Sandgürtel, der sich nördlich von Fürstenwalde hinzieht, in ein frischeres und fruchtbareres Terrain übergeht. Das Schloß hat in der Schinkelschen Zeit eine Renovierung erfahren.

Das war unsere Radtour am Karfreitag...

 

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Sonntagvormittag. Noch hängt Nebel im Wald. Im Hintergrund steht eine Ruine, die einst zu dem ausgedehnten Gebäudekomplex der Lungenheilstätten Beelitz gehörte. Das Sonnenlicht bringt das Laub so richtig zum Leuchten. Waren diese Häuser noch vor einigen Jahren eine Art Geheimtipp für Fotografen und andere an Ruinen und Geschichte interessierte Menschen, so wird seit wenigen Wochen der Wald rund um die darin befindlichen, verfallenden Gebäude von vielen Touristen besucht. Inmitten des Waldes erhebt sich ein Baumwipfelpfad, teilweise direkt über ein Gebäude hinweg errichtet. Und so kommen an den Wochenenden viele Besucher um sich (gefahrlos von dem Steg aus) das Gelände und die Häuser anzusehen. Das Geheimnisvolle und auch Verbotene ist zwar weg. Aber vielleicht ist es ein guter Weg, um weitere Gebäude der Lungenheilstätten aus der Gründerzeit vor dem Verfall zu bewahren, indem man dieses große Interesse schafft. Aber erst einmal war über den Wolken nichts mehr zu spüren vom herbstlichen Nebel. Weit leuchteten die Blätter der Eichen und Buchen. Und man konnte noch einmal richtig die Sonne genießen.

 

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Vor einem Jahr entdeckten wir bei einem Frühlingsspaziergang die Parabolantennen des Observatoriums für Solare Radioastronomie in der Nähe von Potsdam, inmitten einen Wiesenlandschaft zwischen den beiden Dörfern Saarmund und Tremsdorf. Der unbefestigte Feldweg auf dem wir entlang liefen, hieß sogar „Zur Sternwarte“. Die Radioteleskope wurden zwar nicht mehr genutzt, aber sie kündeten von der langen Geschichte der Potsdamer Astrophysik. Das Observatorium in der Nähe von Tremsdorf wurde 1954 gebaut und diente als Außenstelle der Sonnenbeobachtung. Selbst bei niedrigen Sonnenaktivitäten zeichneten sich die Antennen durch eine sehr gute Beobachtungsleistung aus. Als wir nun vor einigen Tagen noch einmal dort in der Nähe waren, bemerkten wir verblüfft, dass sich die gesamte Beobachtungsstation in Luft aufgelöst hatte. Es gab keinerlei Hinweise darauf, was sich bis vor einigen Monaten an diesem Ort befand. Kein Schild! Nichts! – Schade. Vielleicht hätte dieses Observatorium eines Tages ein technisches Denkmal werden können. Aber nun ist es ein komplett verschwundener Ort. Erobert von Hasen und all den anderen Wiesenbewohnern. Interessanterweise scheint das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam immer noch von der Existenz seines Observatoriums auszugehen, denn es findet sich kein Hinweis über die Gründe des vollständigen Abrisses. Eine kleine Chronologie findet man auf der Website Rotten Places, einer Website rund um verfallene Bauwerke.

 

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Fotos: Christina Hanck (April 2014)

 

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Foto: Andreas Bauer (April 2015)

 

 

 

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