19.00 Uhr: Nachrichten im Radio. Beim Kochen, so mit halbem Ohr, hörte ich Wachtmeister Hübner zu, der allerlei Wichtiges für den Berlin-Brandenburger Raum zum Thema Wetter und Verkehr zu erzählen hatte. Und dann kam die Meldung über eine Umleitung zwischen Schmerzke und Paterdamm. Zwei Orte, irgendwo, im nun schon dunklen Brandenburg, dachte ich noch. Aber dann fiel es mir ein, dass ich vor gar nicht langer Zeit in einem Gasthaus, in der Nähe von Lehnin, einen Ziegelstein fotografiert habe. Er war gestempelt und der Name der Ziegelei gefiel mir so gut: Paterdamm. Was für ein schöner Ortsname. Ich hatte noch nie davon gehört, weder von der gleichnamigen Ziegelei noch von dem Dorf. Deshalb musste ich den Stein unbedingt knipsen. Und unerwartet, an einem Dienstagabend, drängte sich Paterdamm noch einmal in meine Gedanken. Ja, die vielen, vielen Ziegeleien, entlang der Havel und rund um Berlin, die die Gründerzeit im Kaiserreich erst möglich machten, bleiben durch ihre eingebrannten Namen gegenwärtig. Der Ton ist schon lange abgegebaut, Hügel und Senken sind übrig geblieben. Die Natur hat sich alles zurückgeholt. Die berühmteste ehemalige Abbaustelle wird heute Glindower Alpen genannt. Und überall hier in der Gegend sind die vermauerten Ziegel zu sehen, wie der aus Paterdamm.