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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Einige Wochen ist das neue Jahr schon alt. Aber bei dem grauen trüben Wetter da draußen fällt das Erinnern an die letzten Tage des Jahres 2016 nicht schwer. Aufwachen in einem anderen Land, mit Sonne über den Bergen, so begann jeder Tag, den wir Ende Dezember in Spanien verbrachten. Wir waren über den Jahreswechsel in der autonomen Provinz Aragon und wollten den Silvesterabend am Mittelmeer verbringen, in Tarragona. Schon das zweite Mal reisten wir den Zugvögeln und speziell den Kranichen nach in die südlichen Gefilde. Ein schönes Erlebnis ist es, die Kraniche an ihrem Überwinterungsort zu besuchen und das bei viel Sonnenschein in einsamer Bergwelt. Kleine Bergdörfer liegen malerisch im Gebirge. Das Grün ist zwar weg, verbrannt im langen Sommer. Aber die Erde, das Gestein und der Boden sind farbig und leuchten intensiv. Die immergrünen Oliven und Steineichen sind winterlos. Und an der flachen Lagune de Gallocanta, inmitten der farbigen Bergwelt haben die Kraniche aus Deutschland und Skandinavien ihr Winterquartier bezogen. Allein an diesem flachen See in Aragon waren es nach der offiziellen Zählung am 30.12.2016 ca. 21.500 Kraniche. Wir hatten die Muße, sie zu beobachten, an ihren Fress- und Schlafplätzen. Mich begeisterte außerdem die Landschaft.

 

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Dieser Neujahrstag in der Extremadura begann mit genauso blauem Himmel wie der Silvestertag. Dieses, fast schon unwirkliche, Blau begleitete uns den ganzen Tag lang. Der Tag stand ganz im Zeichen der Störche und mit ihrem Geklapper. Schon als wir aus Trujillo losfuhren, galt unser letzter Blick den Störchen auf den Kirchtürmen der Stadt. Unser Ziel des Tages war ein mystischer Ort: Malpartida de Cáceres. Verwitterte runde Granitblöcke bildeten mit einem kleinen (schon seit der Antike bestehenden) Stausee eine faszinierende Landschaft. Und überall waren Störche! Man hatte ihnen bereits dicht beieinander stehende Nisthilfen in das mystisch wirkende Land gesetzt. Aber auch auf den höchsten Steinen sahen wir ihre Nester. Und nicht nur da. Auch ein Kunstwerk von Wolf Vostell stand im wahrsten Sinne des Wortes hoch in der Gunst der Störche. Statt Fluxus ist es wohl nun Gebrauchskunst, meinte A. Beim Kaffee in der Nachmittagssonne konnten wir das Kunstwerk mit Störchen betrachten und darüber nachdenken, warum Wolf Vostell diesen Ort entdeckte und zu seiner zweiten Heimat machte.

 

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 Skyline der mittelalterlichen Stadt Trujillo in der Morgensonne. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Nisthilfen für die zahlreichen Störche in der Umgebung von Malpartida de Cáceres. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Mystische Landschaft am historischen Stausee von Los Barruecos, in der Nähe von Malpartida de Cáceres.

 

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Skulptur Warum dauerte der Prozess zwischen Pilatus und Jesus nur 2 Minuten? von Wolf Vostell aus dem Jahr 1996, im Garten des Museo Vostell Malpartida.

 

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 Störche nutzen alle freien Plätze auf der Installation von Wolf Vostell.

 

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Blick auf die historische Staumauer und das Museum von Wolf Vostell.

 

 

 

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Blauer Himmel über der weiten Landschaft der Extremadura herrschte den ganzen Tag lang. Wir wollten von Trujillo aus in den Nationalpark Monfragüe fahren. Unterwegs erstreckten sich kilometerweit die Dehesas, die offenen Hutewälder mit uralten Steineichen, in denen Nutztiere gehalten werden: Schafe, Rinder – und die schwarzen Ibericoschweine. Die Extremadura, eine autonome Region im Südwesten Spaniens, ist eine dünn besiedelte Gegend. Die leeren Landstraßen passten gut zur Weite der Landschaft. Im Nationalpark gab es spektakuläre Ausblicke in das gebirgige Land. Aber am außergewöhnlichsten waren die dicht über unsere Köpfe hinweg schwirrenden Gänsegeier. Man hörte ihre Flügelschläge und den pfeifenden Wind, wenn sie die Luft zerteilten. Es waren Hunderte von Geiern, die sich an den langen Felswänden aufhielten. Unbeschreiblich. Wir konnten uns kaum von diesem Anblick trennen. Aber wir waren schon gespannt auf den Silvesterabend in Trujillo und so kehrten wir mit einsetzender Dämmerung zurück in die Stadt. Sternenklar, mild – und still war es bereits gegen 23 Uhr in den Gassen der Altstadt. Die Straßen und Plätze mit ihren Palästen, Klöstern und Kirchen waren menschenleer, die Jalousien der Fenster der Häuser heruntergelassen, nur die Laternen und der weihnachtliche Schmuck leuchteten. Ansonsten waren keine menschlichen Laute zu hören, keine Autos, keine Böller, kein Gegröle, Nichts! Nur die Vögel, die in großen Gruppen in den Baumkronen saßen, egal ob Palme oder immergrüner Laubbaum, zwitscherten ganz aufgeregt. Zwischendurch klapperten die Störche, die ihre Nester auf den höchsten Bauwerken der Stadt haben. Den Mittelpunkt der Stadt, die altehrwürdige Plaza de Mayor, hatten wir ganz für uns allein. Oben, von der Burg aus, genossen wir den Blick ins Land. Der Mond schien. Irgendwo bellten noch ein paar Hunde. Selbst um Mitternacht blieb es ruhig. Etwas später hörten wir am Brunnen der Plaza de Mayor Kinder singen – allerdings waren es anscheinend keine Spanier. Denn es ertönte „‪Auld Lang Syne‬“. Was für ein außergewöhnlicher letzter Tag des Jahres 2014.

 

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 Iberische Schweine suchen sich ihr Futter (Eicheln und Kräuter) in einer Dehesa.

 

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Blick von der Burg Monfragüe auf den Tajo, der als Tejo in Lissabon in den Atlantik mündet.

 

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Geier über dem Felsen Salto del Gitano im Nationalpark Monfragüe.

 

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Gänsegeier im Geäst einer Steineiche im Nationalpark Monfragüe. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Gänsegeier im Nationalpark Monfragüe.

 

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Plaza de Mayor in Trujillo kurz vor Mitternacht am Silvesterabend.

 

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Turm der ehemaligen maurischen Festung in Trujillo kurz vor Mitternacht am Silvesterabend. (Foto: Andreas Bauer)

 

 

 

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