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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Nun wird es herbstlich und es drängt alle Stadtmenschen noch mal ins Grüne, auf die Dörfer und in die Wälder rund um Berlin. Da geistern schon einige Gedichtzeilen in meinem Kopf herum, zu denen man mal wieder die Bilder auffrischen könnte.

Ich sage nur (bzw. zitiere Theodor Fontane):

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit,
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn´s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll...

Mit dieser goldigen Idylle vor Augen, machten wir uns auf den Weg nach Ribbeck. Das Dorf ist klein, wahrscheinlich sind an einem friedlichen und sonnigen Sonnabendnachmittag mehr Besucher als Einheimische auf den Straßen. (Immerhin sind vier Cafés zu füllen.) Die Birnen leuchteten uns heute nicht, dazu waren die frisch gesetzten Birnbäume zu mickerig, aber die Scheunen, das Pfarrhaus, das Schulgebäude, das Waschhaus, die Kirche, das Schloss und die Brennerei glänzen liebevoll restauriert. Vor jeder Sehenswürdigkeit stand eine Stele mit vierseitig angeordneten umfangreichen Informationen. Ribbeck im Spiegel einer tausendjährigen Besiedlungsgeschichte. Der Bildungsbürger ist zufrieden, hat er doch bald etwas zum Weitererzählen. Aber liebe Tourismusverantwortliche, muss es denn auf einigen Wegen gleich zu einem ganzen Schilderwald kommen? Auf dem platten Land, und auch noch im Luch, da kann man doch eh bis weit hinter den Horizont sehen.

Lesetipp ist, neben Fontane, auch die 1991 erschienene kritische Erzählung „Die Birnen von Ribbeck“ von Friedrich Christian Delius.

 

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Impressionen aus Ribbeck im Havelland.

 

 

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