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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

Christina Hanck

Christina Hanck

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Ein Titelbild der tollen Zeitschrift „Der Fritz“ hat es mir angetan. Drei nicht mehr ganz junge Menschen strahlten etwas aus, dass mich neugierig machte. Die brandenburgische Provinz fasziniert mich sowieso: Egal ob Templin, Rheinsberg oder Kloster Zinna, es gibt Orte, da bin ich mehr als einmal in meinem Leben. Nun sollten wir auch reif sein für die Insel im Kyritzer Untersee, die seit Mai 2014 neu erobert wurde, von den Dreien, die im Beitrag des „Fritz“ so von ihrem Traum schwärmten. Was gibt es auf der Insel? Eine backsteinrote Gastwirtschaft, mit dem Flair der 1920er Jahre, viele Stege am Wasser zum Beine ins Wasser baumeln, Schafe, die das Gras schön kurz halten, uralte Bäume, an deren stärksten Ästen Schaukeln hängen, die auch Erwachsene aushalten, originelle Speisen und hippe Getränke – und ein toll gemischtes Publikum. Das sind die Kyritzer, die sich mit Handschlag begrüßen und die etwas zurückhaltenden „Berliner“. Also, es gibt beim kalten Weißwein richtig etwas zum Beobachten. Und alle 20 Minuten bringt der Fährmann neue Leute. Am 22. August gab es sogar einen unglaublichen Höhepunkt: ein richtiges Fest für ALLE, den Kyritzer Bootskorso und die Insel lag mittendrin, mit toller Musik und wunderbar farbigen Illuminationen. Die Boote, die die Insel umkreisten, waren ebenso fantasievoll geschmückt und beleuchtet. (Die meisten Boote waren übrigens batteriebetrieben und so wehte nur die Musik über den See und es machte einen sehr harmonischen Eindruck.) Ich bin gespannt, wann es mich wieder einmal auf die Insel zieht!

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Im Hintergrund, das kleine Boot, ist die Fähre, die den Transport zur Insel übernimmt.

 

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Die Gastwirtschaft liegt direkt am Wasser, aber schön schattig unter den alten Bäumen.

 

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Und das sind sie, die „Rasenmäher“. 

 

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Beim Bootskorso stimmte der Kyritzer Shantychor Stella Maris auf den Abend ein. (Wann habe ich eigentlich das letzte mal vorher Shanties gehört?)

 

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Aber es gab auch die leiseren Töne auf dem Piano. 

 

 

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Ich war das erste Mal zur alljährlich stattfindenden Schlössernacht im Park Sanssouci. Ich war nicht allein unterwegs, mit mir gab es ca. 30 000 weitere Besucher. Der Sommer war trotz August in einen nieselfeuchten Herbst übergegangen. Man hätte sich statt der schier grenzenlosen Auswahl an Bowle mit Melone, Erdbeeren, Ananas usw. lieber einen heißen Tee oder einen Glühwein gewünscht. Romantisch fand ich die Schlössernacht nicht. Dazu musste an allen Ecken und Enden zu viel Infrastruktur für die vielen Gäste aufgebaut werden. Das schmälerte schon den Gesamteindruck. Wahrscheinlich kann man sich an schönere Stunden im Park erinnern. Aber es gab trotz  allem auch ein paar bezaubernde Momente. Im Freundschaftstempel, den Friedrich II. zum Gedenken an seine Lieblingsschwester Wilhelmine von Bayreuth erbauen ließ, lasen Katharina und Anna Thalbach aus Briefen des Preußenkönigs. Katharina Thalbach las aus Briefen, die Friedrich an Voltaire geschrieben hat und Anna Thalbach hat aus Briefen Friedrichs an besagte Wilhelmine vorgelesen. Doch je dunkler es wurde, desto mehr begannen die Schlösser zu strahlen, und der profane Rest verschwand in der Finsternis.

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Katharina und Anna Thalbach lesen. Im Hintergrund ist die Marmorskulptur der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zu sehen.

 

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Verschiedenfarbig angestrahltes Chinesisches Teehaus. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Schloss Charlottenhof und die Spiegelung im Wasserbassin.

 

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Wie gelangt man im Zeitalter des Massentourismus an so einen Ort? Durch einen Wechsel von Muskel- und Maschinenkraft. Zu sehen ist das Felsentor, das den Eingang zur Eisriesenhöhle im Tennengebirge bildet. Von diesem Punkt aus kann man bis zu den vereisten Berggipfeln der Hohen Tauern schauen.

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Mit dem Auto gehts 5 km lang über eine schmale, stark ansteigende (bis zu 21 % Steigung) Straße nach oben zum Parkplatz. An der Kasse wird das Ticket gelöst. Dann wird der nächste, ansteigende Abschnitt zu Fuß genommen. Zwischendurch gibts zur „Abkühlung“ einen Marsch durch einen Tunnel. Nach einigen Kurven ist die Seilbahn erreicht. (Oder man überwindet die nächsten 500 Höhenmeter zu Fuß.) Oben schlängelt sich der Wanderweg weiter bergan. Motivierend sind die fantastischen Ausblicke und die Vorfreude auf die ganz besondere Höhle, in deren Innerem sich wahre Eiswälle und Eiswände über Jahrtausende gebildet haben. Die Temperaturunterschiede zwischen Tal, Aufstieg, Höhle und Abstieg waren an diesem heißen Sommertag, an dem wir die Höhle besichtigten, enorm. Ich war froh, dass nicht alles nur von meiner Muskelkraft abhing, zumal in der Höhle selbst auch einige Höhenmeter auf rutschigen Treppen zu bewältigen waren.

 

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Alternative: Dieser Tunnel verkürzte den Weg nach oben. Der „normale“ Wanderweg schlängelte sich serpentinenartig außen am Berg empor. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Die letzten Meter bis zum Höhleneingang sind die schwersten. Der Eingang liegt bei ca. 1641 Meter über dem Meeresspiegel.

 

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Impression aus der Eishöhle: Der Führer beleuchtete Teile des Eises mit Magnesiumlicht und einer kleinen Handkarbidlampe. Jeder vierte Besucher, so auch ich, half ebenfalls mit einer dieser Karbidlampen, den Weg durch die eisige Dunkelheit auszuleuchten. Den Geruch von Karbid und Magnesium hatte ich danach noch Stunden in der Nase. (Foto: Andreas Bauer)

 

 

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Sonntagnachmittag, zum Abschluss unserer Sommerreise, spazierten wir durch das tschechische Marienbad. Mondän, verspielt und auch romantisch strahlten die Arkaden und Hotels im Sonnenschein. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass in diesem Kurort vor fast zweihundert Jahren auch schon Goethe weilte und sich dort noch einmal gegen Ende seines Lebens in eine junge Frau, Ulrike von Levetzow, verliebte. Und so gibt es an dieser Stelle einen Auszug aus der Marienbader Elegie, mit der Goethe seine letzte, nicht erwiderte, Liebe verarbeitete:

So quellt denn fort! und fließet unaufhaltsam;
Doch nie geläng's, die innre Glut zu dämpfen!
Schon rast's und reißt in meiner Brust gewaltsam,
Wo Tod und Leben grausend sich bekämpfen.
Wohl Kräuter gäb's, des Körpers Qual zu stillen;
Allein dem Geist fehlt's am Entschluß und Willen,

Fehlt's am Begriff: wie sollt er sie vermissen?
Er wiederholt ihr Bild zu tausend Malen.
Das zaudert bald, bald wird es weggerissen,
Undeutlich jetzt und jetzt im reinsten Strahlen;
Wie könnte dies geringstem Troste frommen,
Die Ebb und Flut, das Gehen wie das Kommen?

 

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Wasserspiele im Kurpark.

 

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In der Arkade, gebaut im Jahr 1869, mittels einer gusseisernen Konstruktion.

 

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Traditionell wird das Wasser der verschiedenen Quellen aus einem speziellen Becher getrunken. 

 

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