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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

Christina Hanck

Christina Hanck

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Vor einem Jahr entdeckten wir bei einem Frühlingsspaziergang die Parabolantennen des Observatoriums für Solare Radioastronomie in der Nähe von Potsdam, inmitten einen Wiesenlandschaft zwischen den beiden Dörfern Saarmund und Tremsdorf. Der unbefestigte Feldweg auf dem wir entlang liefen, hieß sogar „Zur Sternwarte“. Die Radioteleskope wurden zwar nicht mehr genutzt, aber sie kündeten von der langen Geschichte der Potsdamer Astrophysik. Das Observatorium in der Nähe von Tremsdorf wurde 1954 gebaut und diente als Außenstelle der Sonnenbeobachtung. Selbst bei niedrigen Sonnenaktivitäten zeichneten sich die Antennen durch eine sehr gute Beobachtungsleistung aus. Als wir nun vor einigen Tagen noch einmal dort in der Nähe waren, bemerkten wir verblüfft, dass sich die gesamte Beobachtungsstation in Luft aufgelöst hatte. Es gab keinerlei Hinweise darauf, was sich bis vor einigen Monaten an diesem Ort befand. Kein Schild! Nichts! – Schade. Vielleicht hätte dieses Observatorium eines Tages ein technisches Denkmal werden können. Aber nun ist es ein komplett verschwundener Ort. Erobert von Hasen und all den anderen Wiesenbewohnern. Interessanterweise scheint das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam immer noch von der Existenz seines Observatoriums auszugehen, denn es findet sich kein Hinweis über die Gründe des vollständigen Abrisses. Eine kleine Chronologie findet man auf der Website Rotten Places, einer Website rund um verfallene Bauwerke.

 

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Fotos: Christina Hanck (April 2014)

 

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Foto: Andreas Bauer (April 2015)

 

 

 

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Am Freitag, den 10. April, war die Eröffnung der Ausstellung VERGESSEN – Fotografien von Joachim Liebe. Mit seinen drei Bilderserien über den Abzug der ehemaligen Sowjetarmee, die heute noch zu findenden Spuren der Kasernen und Truppenübungsplätze und die Gräber der hier verstorbenen Angehörigen der Armee, beendet Joachim Liebe sein fotografisches Langzeitprojekt. Die Ausstellung findet im Kunstraum des Waschhauses, in der Potsdamer Schiffbauergasse, statt. Am Samstag, den 18. April, bin ich von 12 bis 18 Uhr als Aufsicht in der Ausstellung im Kunstraum tätig. Der Künstler selbst wird zwar nicht anwesend sein. Aber wer möchte, kann sich die Fotografien ansehen und auch mit mir an dem Samstagnachmittag über die Bilder sprechen.

 

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Musikalische Begleitung während der Ausstellungseröffnung mit den Musikerinnen von Muzet Royal.

 

 

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Wenn in den Gärten und Parks der Stadt die Krokusse schon verblüht sind, die Narzissen und Osterglocken die Beete schmücken, ist außerhalb der Orte noch lange nicht Frühling. Es ist eine Zwischenjahreszeit, nicht mehr frostig, aber noch weht kein laues Lüftchen. Aber der Blick geht nach vorn – hoffnungsvoll.

 

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Abendstimmung am Schiaßer See, mit dem Blick zurück und nach vorn.

 

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19.00 Uhr: Nachrichten im Radio. Beim Kochen, so mit halbem Ohr, hörte ich Wachtmeister Hübner zu, der allerlei Wichtiges für den Berlin-Brandenburger Raum zum Thema Wetter und Verkehr zu erzählen hatte. Und dann kam die Meldung über eine Umleitung zwischen Schmerzke und Paterdamm. Zwei Orte, irgendwo, im nun schon dunklen Brandenburg, dachte ich noch. Aber dann fiel es mir ein, dass ich vor gar nicht langer Zeit in einem Gasthaus, in der Nähe von Lehnin, einen Ziegelstein fotografiert habe. Er war gestempelt und der Name der Ziegelei gefiel mir so gut: Paterdamm. Was für ein schöner Ortsname. Ich hatte noch nie davon gehört, weder von der gleichnamigen Ziegelei noch von dem Dorf. Deshalb musste ich den Stein unbedingt knipsen. Und unerwartet, an einem Dienstagabend, drängte sich Paterdamm noch einmal in meine Gedanken. Ja, die vielen, vielen Ziegeleien, entlang der Havel und rund um Berlin, die die Gründerzeit im Kaiserreich erst möglich machten, bleiben durch ihre eingebrannten Namen gegenwärtig. Der Ton ist schon lange abgegebaut, Hügel und Senken sind übrig geblieben. Die Natur hat sich alles zurückgeholt. Die berühmteste ehemalige Abbaustelle wird heute Glindower Alpen genannt. Und überall hier in der Gegend sind die vermauerten Ziegel zu sehen, wie der aus Paterdamm.

 

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