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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Was halten Lebensmittel aus? Welche Temperaturen sind zuträglich? Das Thermometer zeigt eher schon eine „Zubereitungstemperatur“ an. Andreas hat dieses Bild in seinem Fotoarchiv entdeckt. Mir hat es sofort gefallen. So ein einfaches Stillleben – und so komplexe Informationen zum Entschlüsseln. Erinnert man sich noch an die Abkürzung EVP? Warum ist das Glas leer? Was wird gemessen und warum? Welcher Zeit entspringt das Bild? Digitale Verfremdung? Oder analoge Technik? So viele Fragen und das bei so einem schönen (vollendeten) Bild!

 

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Foto: Andreas Bauer

 

 

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In den Städten wird schon nach dem Frühling Ausschau gehalten – mit Latte Macchiato und Sonnenbrille – in den Straßencafés. Auf der Oder dagegen, sind die Eisbrecher noch im Einsatz – auch am heutigen Sonnabend pflügt das Schiff namens Eber (aus Eberswalde) das Eis flussabwärts. Das aufgebrochene Eis reibt aneinander, leise knirschend. Wir stehen auf der polnischen Seite der Oder. Hinter uns befindet sich das kleine Dorf Ognica (ehemals Nipperwiese). Es riecht würzig. In den gedrungenen  Bauernhäusern wird mit Holz geheizt. Auf den Höfen sind etliche Festmeter Holz gestapelt. Die Hunde bellen, sind aber Gott sei Dank an der Kette. Das Mädchen, das uns freundlich grüßt, erhält von mir ein freundliches Hallo. A. grüßt mit dem tschechischen ‪Dobrý den!‬ statt Dzień dobry! zurück. Aber immerhin kein Russisch. Sie lacht. Wir können uns kaum vom Anblick der Oder losreißen. Die Landschaft im Nationalpark Unteres Odertal ist unvergleichlich.

 

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Hochwasser an der Elbe in der Nähe von Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Für viele war es eine (wiederholte) leidvolle Erfahrung: Das Hochwasser an Donau und Elbe (und anderen Flüssen) im Frühsommer 2013. Für die Fotografin ist es auch ein dramatisch-fotografischer Moment. Ein (unlösbares) Dilemma?!

Vom ersten Bild gibt es auch eine größere Ansicht.

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Vor mehr als 30 Jahren habe ich das erste Mal aufgeregt vor einer Gruppe von Besuchern im Schloss Charlottenhof gestanden und begeistert die Innenräume gezeigt und erklärt. Und das Ganze an diesem ersten Tag noch achtmal vor jeweils anderen Touristen wiederholt. Am Abend war ich heiser. Viele hunderte Schloss- und Parkführungen folgten. Das Neue Palais, Schloss Sanssouci oder die Neuen Kammern waren echte Heimspiele. Nach der Wende änderte sich Vieles. Ich selbst wurde auch nur noch Besucher in den Schlössern und Gärten. Durch wunderbare Empfehlungen habe ich in den letzten Jahren an einigen Projekten in Sanssouci mitwirken können: im Jagdschloss Grunewald an drei Ausstellungen, in der Bildergalerie an einer Dokumentation und im Neuen Palais an einem Bestandskatalog. So konnte ich immer den „Kontakt“ halten. Zwischendurch hatte ich einen sehr zwiespältigen Blick auf die gegenwärtige Stadtentwicklung Potsdams. Jedoch gibt es immer wieder diese Momente, in denen ich es mehr als verstehen kann, dass die Menschen wegen der Schlösser und Parks, der Seen, der Bauten der Innenstadt nach Potsdam strömen. Einen dieser Momente erlebte ich vor ein paar Tagen beim Besuch des Jan-Boumann-Hauses in der Mittelstraße 8, im Holländischen Viertel. Es war Freitagmittag. Die Räume waren menschenleer und kalt. Aber sie strahlten trotzdem diese wunderbare Atmosphäre aus: Historisches, aber für mich auch Persönliches. Das waren kurze Erinnerungsmomente an die Zeiten, in denen viele Freunde und auch ich, in den alten (nicht besonders sanierten, oft in die Jahre gekommenen) Häusern lebten, stundenlang gemeinsam Wein tranken, künstlerische Ideen oder weltumstürzlerische Pläne schmiedeten. Für diejenigen, die eher Historisches in dem Bild sehen, ist es das Foto mit einem Blick auf Holländisches, das einige Hohenzollern-Herrscher im 17. und 18. Jahrhundert in Potsdam und der Mark Brandenburg errichten ließen und bis heute an einigen Orten erhalten blieb.

 

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Im Jan-Boumann-Haus, Mittelstraße 8. Blick durch das Fenster auf ein gegenüberliegendes Giebelhaus im holländischen Stil.

 

 

 

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