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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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In Brandenburg gibt es immer noch viele Schlösser und Gutshäuser zu entdecken. Manchmal muss man allerdings auf eine besondere Gelegenheit warten um auch das Innere zu besichtigen zu können. Interessant finde ich es, die noch nicht restaurierten aber erhaltenen Innenräume zu sehen. Vor wenigen Jahren war es das kleine Barockschloss in Roskow bei Ketzin, dass im Rahmen der Kunstausstellung Rohkunstbau vom Keller bis unter das Dach angeschaut werden konnte. Neben den modernen Kunstwerken, wirkten die Räumlichkeiten, gezeichnet von den Schichten mehrerer Epochen. Der ehemalige Gartensaal, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Schulkindern des Ortes auch als Turnsaal diente, oder der Herrensalon, der das vollgequalmte Lehrerzimmer als letzte Nutzung erlebte. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt... In diesem Jahr ist Rohkunstbau wieder in den Spreewald zurückgekehrt. Jedenfalls an den Rand des Spreewaldes, nach Lieberose. Das Schloss Lieberose in dem kleinen Ort ist eine prachtvolle Anlage. Einige Gebäudeteile sind zerstört. Aber die noch übrig gebliebenen teilsanierten Räume zeigen die barocke Pracht in ihren Proportionen und mit üppigen barocken Stuckdecken.

 

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 Außenansicht des Schlosses.

 

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Blick in zwei Räume des Schlosses.

 

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 Mittelalterliche Kirchenruine in Lieberose.

 

 

 

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Einmal im Jahr ein Wanderwochenende mit Freunden zu erleben, ist schon eine lange Tradition für uns. In diesem Jahr organisierte H. eine gemütliche Baude bei Jiřetín pod Jedlovou (deutsch Sankt Georgenthal). Beim Blick auf eine Informationstafel wusste Andreas dann sofort, was es außer dem Berg Jedlová, dem Kreuzweg und der Burg Tolštejn noch sehr Interessantes zu sehen geben würde: ein einzigartiges Naturschauspiel aus Basaltfelsen, die steil aufragen und wie eine gotische Kathedrale wirken. Ich hätte gar nicht mehr genau gewusst wo und was es mit den Basaltsäulen auf sich hat, aber Andreas erinnerte sich bei einem Blick auf die Karte sofort an den Standort und die Bedeutung des Basaltfelsens. Und der Felsen befand sich keine 25 km von unserer abendlichen Unterkunft entfernt. Also machten wir uns auf den Weg, im besten Nachmittagslicht, um den Basalt von Panská skála, den sogenannten Herrenhausfelsen, zu erkunden. Ich hatte den Felsen das letzte Mal vor mehr als 30 Jahren schon einmal gesehen. Im Sommer 1983 war ich mit einem Freund in der damaligen ČSSR unterwegs. Auf der Rückreise mit dem Auto führte er mich nördlich von Prag an dieser sehr beeindruckenden, natürlichen Erscheinung vorbei. Wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob „Felsen“ in diesem Fall der richtige Ausdruck wäre. Denn äußerst regelmäßig geformt, ragen polygonal geformte Basaltsäulen in den Himmel und erinnern an künstlich geschaffene Strukturen und nicht an einen Felsen im herkömmlichen Sinn. Von der damaligen Besichtigung habe ich kein einziges Foto. Aber nun konnten wir beide, A. und ich, ausgiebig fotografieren.

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 Vor dem Felsen hat sich ein kleiner See gebildet. Foto: Christina Hanck

 

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Wie eine Kathedrale ragt der Felsen auf. Foto: Andreas Bauer

 

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Gut zu sehen sind die regelmäßig geformten Säulen. Foto: Andreas Bauer

 

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Von oben hat man einen schönen Blick auf den tschechischen Teil des Lausitzer Gebirges. Foto: Christina Hanck

 

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An den Rändern der Felsen blüht wilder Fingerhut. Foto: Christina Hanck

 

 

 

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Seit Anfang April gibt es eine Ausstellung mit Fotos von mir im Berufsbildungswerk im Oberlinhaus in Babelsberg. Die Bilder werden noch bis zum 31. Juli zu sehen sein. Zur Eröffnung der Ausstellung gab es eine sehr schöne Rede meines Kollegen Carsten Donath, die mich und die Fotos vorstellte. Hier ein kleiner Auszug: „Überall in der Natur, im täglichen Leben kommt Dualität als eine treibende Kraft  vor. Sie verbindet zwei gegensätzliche Pole zu etwas Neuem. Ohne diese ständige Wechselwirkung würden wir im Leben nicht weiterkommen. Weiblich – männlich, hell – dunkel, bewusst – unbewusst, Kraft – Schwäche, stark – zerbrechlich, Glück – Trauer. Dementsprechend zeigen die Bilder die bewusste und unbewusste Schönheit, Liebe, Zärtlichkeit und Kampf, Schwarz und Weiss.“

Oft sind es die unauffälligeren Dinge des Lebens, die mich zum Fotografieren auffordern. Ich arbeite beruflich viel mit Bildern, indem ich sie bei der Gestaltung von Broschüren oder Flyern verwende. Ich nutze jeden Tag Bilder und kann mich nicht daran satt sehen. Und doch ist das Fotografieren nach wie vor ein guter Ausgleich zur täglichen Computerarbeit. Die in der Ausstellung präsentierten Bilder sind in den letzten Jahren entstanden. Nicht alle paarweise zusammengestellten Fotos sind auch wirklich in diesem Kontext fotografiert worden. Oft erinnere ich mich wieder an ein bereits aufgenommenes Bild, wenn ich ein neues Foto mache. Dann stelle ich diese beiden Bilder zusammen und lasse sie miteinander „sprechen“. Architektur, kleine Details, Landschaften, Stillleben oder Strukturen sind Themen, die ich gern fotografiere. Meine Sichtweise ist eher von zurückhaltender Beobachtung gekennzeichnet. Im paarweisen Zusammenspiel von zwei Bildern entsteht ein Wechselspiel für den Betrachter. Es können sich Fragen ergeben nach dem Warum. Unwillkürlich sucht der Betrachter Gemeinsamkeiten oder Unterschiede.

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Links: Ordnung!
Rechts: Chaos?

 

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Links: Wasserturm in Eberswalde, 1917/1918 von Paul Mebes erbaut, versorgte das Messingwerk mit Trink- und Betriebswasser.
Rechts: Bismarckturm in Burg im Spreewald, 1915 bis 1917 von Bruno Möhring erbaut.

 

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Links: Am Günzer See bei Altenpleen im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Rechts: Ruinen in Belchite in der Provinz Saragossa, Spanien.

 

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Links: Teile des Gastronomiegeschirrs »Rationell«, oft als Mitropatasse bezeichnet. 1969/70 in der DDR von Margarete Jahny und Erich Müller entworfen.
Rechts: Cappuccino im Café Sénéquier, 1887 in Saint-Tropez (Frankreich) geründet.

 

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Links: Am Bodensee, Sommermorgen.
Rechts: Am Bodensee. Licht fällt durch eine gefräste Stahlplatte, die am Ufer steht.

 

 

 

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Mit der Schweiz verbindet man landläufig Schokolade und Berge und Banken. Aber es gibt auch das besondere Thema Schrift, das ich mit der Schweiz verbinde. Manchmal, bei einem besonders klar gestalteten Printprodukt murmelt man sich unter Gestaltern zu, dass das eben Schweizer Typografie sei. Und damit ist nicht nur die Verwendung der Schrift Helvetica gemeint ;-) Einer der größten Schriftentwerfer ist Adrian Frutiger. Seine von ihm geschaffene Schrift Frutiger verwende ich sehr oft für Texte, die besonders gut lesbar sein müssen. Verwirrt hat mich daher letztens in der Schweiz die Baustellenbeschilderung des dort ansässigen Bauunternehmens Frutiger, die so gar nicht mit der mir vertrauten Schrift Frutiger zusammenpasst! Irritation der ganz persönlichen Sehgewohnheiten. Ansonsten gab es noch ein paar spezielle Highlights zum Dokumentieren, wie die plastischen Buchstaben im 1970er Jahre Look oder die aufgeschweißten Buchstaben, die plötzlich ganz neue Akzente erhalten.

 

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