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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Wer mich kennt, weiß, dass ich mich für Schrift in jeglichem Zusammenhang besonders interessiere. Selbst wenn es nur ein Blick auf eine bemerkenswerte Handschrift ist, oder eine einfache Ladenbeschriftung, so lässt es mich nicht kalt. Nachdem ich heute ein wenig in meiner digitalen Sammlung geblättert habe, bin ich zu folgender Auswahl gekommen. Soli Deo Gloria – so steht es heute noch über der Eingangstür eines Fachwerkhauses aus dem 18. Jahrhundert in Salzwedel. „Gott allein zur Ehre“ bedeutet die lateinische Redewendung – besonders üblich waren diese Worte im Barock. Ob sie glücklich waren? Joachim Schultz und seine Anna, die Schultzen. (Schön, dass über die Jahrhunderte hinweg, solche kostbaren Namenshinweise der ehemaligen Bewohner erhalten wurden.) Den Gegenentwurf zur barocken Schnitzerei liefert die Wand, ebenfalls in Salzwedel entdeckt, eines Graffiti-Künstlers, der es geschafft hat, den Logos verschiedener Unternehmen einen einheitlich Style zu geben. (Finde ich gekonnt.) Und immer wieder schön: das „vergangene“ Berlin aus dem vorigen Jahrhundert. Ist es eine Beschriftung aus Ost- oder Westberlin? Gesehen habe ich es in Pankow, gerade vor drei Monaten.

 

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Am Sonntagvormittag erwartet den Besucher ein fast menschenleeres Museum in der Nonnenstraße in Leipzig-Plagwitz. Dieses ehemalige Leipziger Industrieviertel besitzt als Landmarke einen gewaltigen, fast schloßähnlichen Fabrikkomplex aus der Gründerzeit. Unscheinbar von außen ist dagegen das gegenüberliegende Museum für Druckkunst. Dessen wahre Schätze befinden sich im Inneren der ehemaligen Druckerei, verteilt auf mehrere Ebenen, rund um einen Innhof. Die Räume sind so benannt, wie es die Arbeitsgänge in einer Druckerei einmal vorgaben: Schriftgießerei, Maschinensetzerei, Großer Drucksaal, Holzstichwerkstatt, Handsetzerei und Kleiner Drucksaal. Zur Zeit gibt es im Museum eine Sonderausstellung zur Typographie, d. h. zur Schrift im 21. Jahrhundert. Diese Ausstellung war der eigentliche Grund des Museumsbesuches. Aber die Computerausdrucke moderner Schriften sind weniger reizvoll im Vergleich zu den Erlebnissen der Setz- und Druckmaschinen, die teilweise noch von älteren Druckern vorgeführt werden. So auch am Sonntag. Man kann aber auch selbst ein paar Blätter drucken bzw. abziehen. Die beiden Museumsmitarbeiter vor Ort halten alles bereit: die Druckfarbe, Vorlagen aus Bleisatz und geschnittene Papierbögen. Im Handsatzbereich kann man in alle Schubladen schauen und die wohlgeordneten Bleilettern ansehen und anfassen. Ausgestellte Musiknotenblätter, Holzstiche, Kupferstiche und Lithosteine sind natürlich genauso sehenswert. Besonders faszinierend ist es, wieder daran erinnert zu werden, wie wichtig es für diese handwerklich filigrane Arbeit ist, einen gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz zu haben. Das Sonnenlicht war der entscheidende Faktor für einen Stempelschneider oder Holzstecher. Teilweise wurde das Licht noch durch eine mit Wasser gefüllte Glaskugel gebündelt.

http://www.druckkunst-museum.de/

 

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Es ist kein Lettering, keine Wortwolke, nicht gestickt, nicht wild gescribbelt. Es ist ein Schrift-Grafik-Gebilde, das unter dem Stichwort: Trends der Typographie, NICHT in der Google-Bildersuche auftaucht. Das Plakat ist schwer lesbar, aber es generiert durch die schwarz-weißen Kontraste maximale Aufmerksamkeit für das 42. Internationale Studentenfilmfestival der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, in Potsdam-Babelsberg. Beim Warten auf dem Bahnsteig, neben mir stehen Dutzende von Studenten, zieht die Gestaltung jeden Blick auf sich, lenkt ab von Handys und Smartphones, vielleicht. Wenn man sich die Website des Sehsüchte-Filmfestivals ansieht, bemerkt man, dass sich die Buchstabenschlange sogar bewegen kann und neue typographische Spielereien zulässt. Wer hat das Konzept entwickelt?

http://2013.sehsuechte.de/de

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