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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Die erste Aufregung hat sich gelegt. Wir sind seit zwei Stunden auf der Fähre Norröna. Sie wird von dem Unternehmen Smyril Line betrieben und ist beheimatet auf den Färöer Inseln. Die Norröna ist die einzige Fähre, die ganzjährig den Fährbetrieb zwischen Dänemark und Island aufrecht erhält.

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Das Schiff hat den dänischen Hafen Hirtshals verlassen und fährt nun auf dem Atlantik vor der norwegischen Küste. Kaum hatten wir den Hafen verlassen wurde die See sehr rauh. Man wusste ganz genau, was es bedeutet, den sicheren Hafen zu verlassen, denn sofort war man den Winden ausgesetzt.

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Wir haben die zweite Reisetablette genommen, liegen in der Kabine, lassen den Fernseher etwas mitlaufen und lassen den Vormittag in Dänemark, mit festem Boden unter den Füßen, noch einmal Revue passieren. Die hügelige dänische Landschaft mit wechselhaftem Wetter war wunderschön. Wir hatten natürlich zu wenig Zeit, aber haben wenigstens drei Mal angehalten um zu fotografieren.

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Kurz nach 13.00 Uhr waren wir bereits in Hirtshals. Beim Bäcker tranken wir noch einen Kaffee, aßen eine kleine „Henkersmahlzeit“ und dann ging alles schneller als gedacht. Das Einchecken in Richtung Färöer Inseln und Island ging sehr flott, ohne große Erklärungen. Neben uns und hinter uns waren viele Familien von den Färöer Inseln, erkennbar an ihren fremden Nummernschildern. Sie waren wohl auf dem Heimweg aus den Ferien auf dem Festland. A. musste das Auto verlassen und über das Terminal auf die Fähre gelangen. Nur die Fahrer durften in den Fahrzeugen bleiben. Jedes Auto bekam seinen Platz in der mehrreihigen Warteschlange zugewiesen und man wartete immer auf das nächste Zeichen der Crew um die Fähre befahren zu können um dann so zu rangieren, dass man vorn, hinten, links und rechts nur noch die absolut notwendigen Zentimeter Platz lässt.

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Mit dem Handgepäck ging es an Deck. (Die Kabinen waren noch nicht fertig hergerichtet.) Sofort spürte man den Wind. Auf See hatte man das Gefühl, dass man sich dem Wind breitbeinig und gebeugt entgegenstemmen muss um überhaupt fotografieren zu können. Und trotzdem konnte man kaum den Fotoapparat still halten.

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Freitag, 4. August 2017

Nachdem wir gestern den ganzen Tag gepackt haben, die Wohnung aufgeräumt haben, ging es nun endlich heute morgen los. Von Hirtshals (im nördlichsten Teil Dänemarks) würde die Fähre am Samstagnachmittag zu den Färöer Inseln und Island abfahren. Das ist von Potsdam mehr als 700 km entfernt. Und so planten wir einen Zwischenstopp in Dänemark ein, in einer kleinen Pension Holm Molle inmitten einer hügeligen Landschaft und abgeschiedenen Gegend. Am Nachmittag, nach endloser Autobahnfahrt, waren wir endlich in einer Gegend in Dänemark, wo es ganz gemütlich zu ging. Wahrscheinlich gibt es sogar viele solcher kleinen Städtchen. Unsere Premiere in Sachen Dänemark war das Städtchen Haderslev. Wobei der Ort auch sehr lange zu Schleswig-Holstein gehörte und teilweise eine deutsche Vergangenheit hat. Der Wind blies sehr stark von See. In der Innenstadt gab es viele Geschäfte mit einem unglaublich schönen Designangebot. Wir entschieden uns, dass wir das alles nicht brauchen und machten uns auf den Weg weiter in Richtung Norden.

 

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Die Pension Holm Molle, ein größerer roter Backsteinbau erschien uns ein bißchen wie das Paradies. Ein großer Garten umgab das Anwesen und um den Garten gab es sehr viel Natur, ein Wechsel aus einem schnell fließenden Bach, kleinen Fischteichen und einer riesengroßen Feuchtwiese, durch die sich der Bach in seinem ganz natürlichen Lauf schlängeln konnte. Kleine Brücken, Stege und Inseln auf dem Rundweg erlaubten Ausblicke in diese urwüchsige Idylle. Das Grün war üppig und scheinbar menschenleer. Es regnete zwar. Aber das verstärkte nur den Eindruck eines Urwaldes. Nach der langen Fahrt machten wir einen langen Spaziergang und fotografierten schon sehr viel.

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Sonnabend, 5. August 2017

Wir haben gut geschlafen. Die Geister der grönländischen Inuit wohnten in unserem Zimmer und ließen mich traumlos und tief schlafen. Direkt neben meinem Bett stand eine etwa 10 cm große Figur aus Stein. Ein dick vermummelter Inuit vor zwei erlegten Robben. Die Kleinplastik war stark vereinfacht, aber trotz aller Abstraktion war alles genau zu erkennen. Unser Zimmer war mit kleinen Kunstwerken geschmückt. Figuren und Bücher, die sich mit Grönland beschäftigten, zeigten einen ganz besonderen Geschmack der Hausherren, einem älteren Ehepaar.

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Mit der Schweiz verbindet man landläufig Schokolade und Berge und Banken. Aber es gibt auch das besondere Thema Schrift, das ich mit der Schweiz verbinde. Manchmal, bei einem besonders klar gestalteten Printprodukt murmelt man sich unter Gestaltern zu, dass das eben Schweizer Typografie sei. Und damit ist nicht nur die Verwendung der Schrift Helvetica gemeint ;-) Einer der größten Schriftentwerfer ist Adrian Frutiger. Seine von ihm geschaffene Schrift Frutiger verwende ich sehr oft für Texte, die besonders gut lesbar sein müssen. Verwirrt hat mich daher letztens in der Schweiz die Baustellenbeschilderung des dort ansässigen Bauunternehmens Frutiger, die so gar nicht mit der mir vertrauten Schrift Frutiger zusammenpasst! Irritation der ganz persönlichen Sehgewohnheiten. Ansonsten gab es noch ein paar spezielle Highlights zum Dokumentieren, wie die plastischen Buchstaben im 1970er Jahre Look oder die aufgeschweißten Buchstaben, die plötzlich ganz neue Akzente erhalten.

 

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Einige Wochen ist das neue Jahr schon alt. Aber bei dem grauen trüben Wetter da draußen fällt das Erinnern an die letzten Tage des Jahres 2016 nicht schwer. Aufwachen in einem anderen Land, mit Sonne über den Bergen, so begann jeder Tag, den wir Ende Dezember in Spanien verbrachten. Wir waren über den Jahreswechsel in der autonomen Provinz Aragon und wollten den Silvesterabend am Mittelmeer verbringen, in Tarragona. Schon das zweite Mal reisten wir den Zugvögeln und speziell den Kranichen nach in die südlichen Gefilde. Ein schönes Erlebnis ist es, die Kraniche an ihrem Überwinterungsort zu besuchen und das bei viel Sonnenschein in einsamer Bergwelt. Kleine Bergdörfer liegen malerisch im Gebirge. Das Grün ist zwar weg, verbrannt im langen Sommer. Aber die Erde, das Gestein und der Boden sind farbig und leuchten intensiv. Die immergrünen Oliven und Steineichen sind winterlos. Und an der flachen Lagune de Gallocanta, inmitten der farbigen Bergwelt haben die Kraniche aus Deutschland und Skandinavien ihr Winterquartier bezogen. Allein an diesem flachen See in Aragon waren es nach der offiziellen Zählung am 30.12.2016 ca. 21.500 Kraniche. Wir hatten die Muße, sie zu beobachten, an ihren Fress- und Schlafplätzen. Mich begeisterte außerdem die Landschaft.

 

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