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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

1909

Jetzt Wasser, drauf Elsenbüsche schwanken, Lücher, Brücher, Horste, Lanken, nun kommt die Sonne, nun kommt der Mai, mit der Wasser-Herrschaft ist es vorbei. Wo Sumpf und Lache jüngst gebrodelt, ist alles in Teppich umgemodelt, ein Riesenteppich, blumengeziert, viele Meilen im Geviert. Tausendschönchen, gelbe Ranunkel, Zittergräser, hell und dunkel, und mitteninne (wie das lacht!) des rothen Ampfers leuchtende Pracht. (Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil III, Havelland)

Die Havelufer werden renaturiert. Seit vielen Jahren schon laufen diese Maßnahmen. Schotter und Steine werden vom Uferbereich entfernt. Flussnahe Wiesenflächen dienen im Winter und Frühjahr als Überschwemmungsfläche. Zwischen Parey und Havelberg wird die Havel bei ausreichend Wasser zu einem riesengroßen See. Kopfweiden spiegeln sich darin. Das Westhavelland ist zu dieser Zeit ein Paradies für Zugvögel und die Heimkehrer aus dem Süden. Kraniche, Störche, Gänse, Kiebitze, Lerchen und viele andere Vögel finden auf den Wiesen ausreichend Futter, um die Brut zu füttern. Wenn es in Teilen von Brandenburg schon wieder zu trocken ist, wie auch in diesem Jahr im Mai, erblühen die feuchten Havelwiesen zu großer Schönheit. Und all das hat Thedor Fontane vor über hundert Jahren schon wunderbar beschrieben, als er durch das Ländchen Rhinow wanderte!

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Blick von oben auf einen Nebenarm der Havel, die teilweise noch überschwemmten Wiesen und den Gülper See. (Foto: Andreas Bauer)

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Ein Bild von einem Sommertag. Wo sind sie, die auf die Havel Blickenden? Zu heiß? Zu windig? Bier holen, Wein holen? Was hat sie vertrieben? Waren die Stühle nur für eine kurze Mittagspause an den Fluß gestellt und dann vergessen worden? Ein stiller Moment, eingefangen in einem Bruchteil einer Sekunde. Kein Dampfer oder Motorboot oder Ruderboot kommt vorbei. Nicht einmal eine neugierige Ente schwimmt des Wegs. Potsdam an der Havel scheint die reine Idylle zu sein. Nichts und niemand steht oder sitzt zwischen den Stühlen.

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Nichts sehnlicher wünsche ich mir herbei als den Frühling, so im Sinne von: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche“. Im Havelland bedeutet das jedoch in erster Linie Hochwasser. Für uns Fotografen ist das Hochwasser eine Chance, besondere Landschaften zu entdecken. Für mich sind das die Kopfweiden, die an den Altarmen der Havel stehen. Sie prägen zu jeder Jahreszeit die Landschaft. Im Winter, aber besonders während des Hochwassers, sind sie besonders reizvoll, ja fast schon märchenhaft. Die Spiegelungen im stillen Wasser lassen den Uferstreifen zu einem Wald werden, aus dem es kein Entrinnen gibt. Im Kofferraum haben wir unsere Gummistiefel. Wenn wir diese anziehen, können wir uns langsam durch das Wasser bewegen, um besser fotografieren zu können. Fast vergessen ist dabei dann die Frühlingssehnsucht.

 

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