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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Im April letzten Jahres habe ich von einem Ausbildungsprojekt berichtet, bei dem wir mit den Auszubildenden zu selbstgewählten Begriffen mit Farbe und Pinsel gemalt haben. 49 kleine, 25 mm große, quadratische Felder sind jeweils entstanden. Im September gab es dann 24 fertige Blätter mit Wörtern wie Natur, Paradies, Freiheit, Zeitlupenherzen, Film, Rugia, Barock oder Wagnerianer. So konnten jeweils zwei Blätter einen Monat füllen. Nach den üblichen hektischen Phasen des Layouts, des Korrekturlesens, des Druckens und der buchbinderischen Herstellung, war der Kalender trotzdem pünktlich im Dezember fertig. Seit einer Woche ist ein Exemplar mein Begleiter für die nächsten 12 Monate. Da der Kalender im wahrsten Sinne des Wortes sehr kleinteilig ist, hängt er im Flur, an einer Stelle mit viel Licht und ohne Abstand zum Betrachter. Wenn ich richtig gezählt habe, malten 17 Leute mit und fast alle haben einen kleinen Text, auch in Englisch, beigesteuert. Das Wichtigste bei so einem Projekt ist, dass alle Beteiligten ihren Beitrag liefern, technisch und gestalterisch umsetzbar. Im Laufe des Jahres werde ich auf alle Fälle noch einmal das Blatt zum Thema Film genauer vorstellen. Dazu gibt es noch einen Quiz!

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Der Januar startet mit einem Blatt von Antje Waldenburger.

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Die zweite Hälfte des Januar ist von Caroline Schwarz.

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Meine beiden Begriffe sind Barock und Elbe. Sie kommen aber erst im Sommer.

 

 

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In Vorbereitung für meinen Workshop „Zeichen setzen!“ bei der Veranstaltung „Stadt für eine Nacht“ in der Potsdamer Schiffbauergasse, am 22. und 23. Juni 2013, habe ich einen Klassiker der Design-Literatur neu gelesen: Adrian Frutiger, Der Mensch und seine Zeichen. Frutiger beschäftigt sich u. a. auch mit Beziehungen zwischen den Formen. „Die Situation der Annäherung, des Anstoßens, der Überschneidung der Formen führen zu Spannungen, Harmonien oder auch Problemstellungen.“ Besonders philosophisch beschreibt er das Yin-und-Yang-Zeichen: „Durch alle Gefühle, Gedanken und Anstrengungen des Menschen, sich selbst und seine Umwelt zu verstehen, begegnen wir immer wieder der Auseinandersetzung mit der Zweiheit, mit der Dualität. Das Bewusstsein über das Leben und den Tod, das Diesseits und das Jenseits, das Gute und das Böse, den Geist und die Materie und alle anderen aus Gegenseitigkeit hervorgerufenen Impulse hat vielfach zu Dogmen, Weltanschauungen, Religionen und Philosophien geführt.“

 

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In der Ausbildung beschäftigen wir uns im Moment mit dem Thema Farbe. Wahrscheinlich ist es dem langen Winter geschuldet, der ja auch als einer der dunkelsten in die Geschichte der Wetteraufzeichnung eingegangen ist. Neben dem Kennenlernen und Anwenden verschiedener Farbkontraste und Farbharmonien, gehört für die Auszubildenden zu dieser Aufgabe auch das Entwickeln von Farbassoziationen zu einem selbst gewählten Begriff. Farbflächen werden mit Pinsel und Aquarellfarben auf Karton gemalt. Es entstehen unterschiedliche Muster und Strukturen. Daraus ausgeschnitten erhält man kleine Quadrate, die auf einem Blatt zu einer Serie angeordnet werden. Wir lassen uns dabei vom „Farbwörterbuch“ inspirieren. Das Farbwörterbuch, erschienen bei Callway, stellt 360 Adjektive als Farbnuancen vor, mit jeweils 49 Einzelfarbproben. Diese freien Farbassoziationen werden farbanalytisch aufbereitet durch die festgelegten Farbtöne des RAL-Systems. „Die Farbnuancierungen eines jeden Begriffs sind bis zu einprozentigem Anteil des jeweiligen Farbspektrums in akribischer Arbeit mit Farben des 1625 Einzeltöne umfassenden RAL DESIGN Systems verglichen, abgegrenzt und kodifiziert worden.“ (Wolf D. Karl, Geschäftsführer RAL gGmbH)

Reizvoll an dieser Aufgabe ist die Verbindung von Farbe und Sprache. Es regt ungemein die Phantasie an. Im Zusammenspiel von Farben und Strukturen mit einem Begriff ergeben sich bestimmte Narrationen, die nicht nur sprachlich gefasst sind, sondern einen größeren Spielraum der Gedanken- und Vorstellungswelt eröffnen. „Jedenfalls, das ist wohl die Essenz dieser farbigen Wortbilder, bedeutet Sprache mehr als intellektuelle Erkenntnisgewinnung, sondern stellt ein lebendiges, bewusst bis unbewusst eingesetztes Instrument einer sehr emotionalen Wahrnehmung und Weitervermittlung von Informationen dar.“ (Prof. Axel Venn)

Als Ergänzung dieser Farbstudien besuchen wir die Ausstellung: Kosmos Farbe. Itten – Klee. In dieser Ausstellung werden beide Künstler mit ihren Farblehren vorgestellt. Ich bin darauf gespannt.

 

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